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Leaders ride the Waves: Achtsame Führung

Was passiert, wenn eine agile Führungskraft aufhört, sich selbst zu optimieren und stattdessen beginnt, sich selbst ernst zu nehmen? In diesem persönlichen Beitrag teilt Leo, wie sie als Scrum Master und Agile Coach den Shift weg von Selbstoptimierung hin zu achtsamer Führung erlebt und welche kleinen Praxisimpulse helfen können, im Alltag bei sich zu bleiben.


Person im Neoprenanzug surft lächelnd auf einer Welle.
Führen heißt nicht, das Meer zu kontrollieren, sondern zu lernen, auf den Wellen zu reiten.
„Leaders ride the Waves – instead of trying to control the Ocean“

Dieser Spruch hat mich zum Nachdenken angeregt… er hat mir viel Bedenkzeit und Achtsamkeit abverlangt. Er hat mich dazu auffordert die Unveränderlichkeit äußerer Umstände zu akzeptieren, und gleichzeitig durch innere Haltung flexibel zu reagieren.

Und stellte mich leztlich vor mehr Fragen als Antworten:


  • Wie werde ich selbst zu dieser(!) Art von Führungskraft?

  • Wie werde ich meinem Wunsch nach achtsamer Führung gerecht?

  • Wie lässt sich das auf dem sich verändernden Projekt- und Arbeitsmarkt realisieren?


Vom Funktionieren zum Fühlen: Der Shift in mir


Mittlerweile komme ich zu einer simplen Antwort: Ich kann nicht darauf warten, dass sich das Umfeld, die Arbeitsweisen, die Prozess und/oder das System ändern, um nicht „unter zu gehen“. Es geht auch nicht um weitere Selbstoptimierung. Es geht um die Rückkehr zu mir selbst und der Frage, wo ich Verantwortung übernehmen darf!


Systeme, die nicht für echte Führung gemacht sind


Wenn ich mich in Vergangenheit als Scrum Master ausgelaugt gefühlt habe, aus dem Takt geraten bin oder unrealistischen Erwartungen hinterher gerannt bin, dann weiß ich heute, dass es nicht daran lag, weil ich etwas „falsch gemacht“ habe. Vielmehr muss ich anerkennen, dass ich erschöpft davon war, in einem Umfeld bestehen zu wollen, das nie für echte menschliche Führung gedacht war.


Als Scrum Master standen „Inspect and Adapt“ immer im Zentrum meiner Arbeit: daher habe ich jahrelang versucht, mich an Systeme / Kontext anzupassen, die Folgendes belohnen:


➡ Leistung statt Präsenz

➡ Dringlichkeit statt Einsicht

➡ Kontrolle statt Verbindung


Wer in solchen Systemen achtsam führen will, schwimmt erst mal gegen den Strom. Oder surft eben gegen die Welle. Wie werde ich also zu der Führungskraft, die ich sein will?


Was achtsame Führung für mich bedeutet


Heute denke ich mir: Du musst deinen Wert nicht durch Überfunktionieren beweisen.

Du musst dich nicht verbiegen, um kaputte Systeme am Laufen zu halten.

Du darfst aufhören, Führung nur zu spielen und anfangen, als dein ganzes, echtes Selbst zu führen.


Das ist kein Widerstand gegen Veränderung. Das ist ein Signal, meine Intuition, die mich nicht nur zurück zu meinem Wertekanon sondern auch zurück zu den Werten von Scrum führt. Wenn ich aufhöre, andere verantwortlich zu machen und anfange mir selbst zu vertrauen, werde ich zu der Art von Führungskraft, die Teams und Organisationen heute wirklich brauchen.


Nicht perfekt. Nicht alles auf einmal. Aber Schritt für Schritt! Bewusst!


Zurück zu mir! Mit kleinen achtsamen Schritten


Hier sind ein paar Ideen, wie auch du als Scrum Master und Agile Coach Achtsamkeit in deinen Arbeitsalltag einweben kannst:


  • Atme, bevor du antwortest. Du kannst immer sagen: „Ich denke darüber nach und melde mich später.“

  • Lass Teammitglieder und Steakholder dein echtes Ich sehen, nicht nur die polierte Version.

  • Benenne, was du fühlst. Oft kann allein das die Gesprächsdynamik auf das lenken, was wirklich zählt.

  • Bitte um das, was du wirklich brauchst, nicht um das, was als „nicht zu viel verlangt” erscheint.


Vielleicht bist du auch auf diesem Weg? Vielleicht fragst du dich auch, wie du achtsamer führen kannst, ohne dich zu verlieren. Dann nimm dir heute einen Moment. Atme. Und frag dich: Was würde mein echtes Ich jetzt tun?


Scrum On!

Leo

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